Abi – und was dann?
„In einem Jahr werde ich mein Abitur in der Tasche haben und wie geht’s dann weiter?“ Dazu erhielten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums an der Stadtmauer bei einem schulinternen Berufsorientierungstag Anregungen. […]So beschrieb eine ehemalige Schülerin, die jetzt kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums steht, den Ablauf des Studiums und gab Tipps, wie man an einen dieser begehrten Studienplätze kommt. Dazu passend berichteten eine Allgemeinärztin und eine Gynäkologin ihre Erfahrungen im beruflichen Alltag. Auch das Psychologiestudium mit den angedachten Reformen und dem Berufsalltag fand viele Interessenten. Ein Student informierte über das Jura-Studium. Er hatte sich mit einem Bad Kreuznacher Rechtsanwalt abgesprochen, der im Anschluss von seinem beruflichen Alltag erzählte. Aus dem gleichen Bereich stellten drei Rechtspflegerinnen das duale Studium Diplom-Rechtspflege vor, bei dem man schon von Anfang an Geld verdient und nicht mehr auf Unterstützung durch Elternhaus oder Bafög angewiesen ist. Studiengänge wie BWL und Lehramt stießen genauso auf Interesse wie eine Karriere beim Finanzamt, bei der Polizei oder der Bundeswehr. Passend zum naturwissenschaftlichen Schwerpunkt am Stama referierten zwei Biologen über ihr Studium und die unterschiedlichen Berufschancen in der Forschung und Lehre wie Max-Planck- oder Fraunhofer-Institut auf der einen und einer Karriere in der Wirtschaft auf der anderen Seite. Dabei stellte auch das Unternehmen Boehringer Ingelheim sein berufliches Spektrum vor. Wie erfüllend der berufliche Alltag nach einem anspruchsvollen Maschinenbaustudium sein kann, vermittelte ein ehemaliger Schüler, der jetzt in der Fahrzeugentwicklung tätig ist, sehr eindrucksvoll. Er brachte ein von ihm maßgeblich entwickeltes Elektro-Auto mit. Die Baubranche präsentierte sich zu dritt, um die sehr gefragten Berufe aus dem Bereich Hoch- und Tiefbau, Straßenbau und Planung beschreiben zu können. Als Botschafter der IHK beschrieb Jörg Lenger Alternativen zum Studium und auch die Computerbranche durfte nicht fehlen, in der sich sowohl mit als auch ohne Studium hervorragende Karrierechancen bieten. Die Schulsozialarbeiterin begeisterte ihre Zuhörer:innen für ihren Beruf und das Studium der sozialen Arbeit, das wie die meisten anderen Studiengänge auch von einer ehemaligen Stama-Absolventin vorgestellt wurde. Die deutsch-französische Hochschule (DFH), wo man einen Abschluss in zwei bis drei verschiedenen Ländern machen kann, ohne länger studieren zu müssen, ziehen jetzt auch einige Schüler:innen in Erwägung.
Wer noch keine Vorstellung von seinen beruflichen Zielen hatte, beriet Frau Hartmann von der Agentur für Arbeit, indem sie zeigte, wie man sinnvoll Studiengänge recherchiert.
Den Abschluss des langen Tages bildete die TH Mainz mit ihrem Programm „Probieren vor dem Studieren“. Hier durften die Jugendlichen unter Anleitung von Studenten in Praxisaufgaben hineinschnuppern. So sollte im Bereich Bauingenieurwesen der höchste Turm konstruiert werden, im Bereich Wirtschaft ein neues Produkt entworfen und beworben werden und im Bereich Kommunikationsdesign aus einem selbst erdachten Raster eine Schrift designt werden.
Dass sich die aufwändige Vorbereitung gelohnt hat, machte die positive Resonanz sowohl der Schüler:innen als auch der Referent:innen, die alle gerne im nächsten Jahr wiederkommen, deutlich.