Lockdownmüde oder antriebslos? Bei den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums an der Stadtmauer ist hiervon scheinbar keine Rede. Denn obwohl derzeit natürlich das schulische Leben direkt vor Ort weitestgehend stillsteht und ruht, […]lies es sich die Schülervertretung bestehend aus Lisa Schmitt, Mariella Lucas, Emely Zahn, Isabel Stumpf und Alessandro Armiento nicht nehmen und organisierte gemeinsam mit Verbindungslehrer André Gruber am vergangenem Freitag den alljährlichen Poetry-Slam. Diese Veranstaltung hat am Stama eine lange Tradition, denn es war der 14. Slam in Folge. Wie gewohnt fand der Poetry-Slam sogar in der Aula des Gymnasiums statt, allerdings dieses Mal nur virtuell und unter Einhaltung der Corona-Hygienebedingungen. So waren nur der Moderator Eric von Buch und André Gruber vor Ort, der sich um die Technik kümmerte. Das Publikum verfolgte daheim den Slam über das Webkonferenzsystem Big-blue-Button, welches an diesem Abend auch problemlos mitspielte.

So begaben sich neun Schülerinnen und Schüler in den heimischen vier Wänden in einen literarischen Vortragswettbewerb, in dem selbstgeschriebene Texte vorgetragen wurden. Bewertet wurden sowohl Inhalte der Texte als auch die Art des Vortrags von einer Jury, die aus den Lehrern Isabel Steinmetz und Stefan Diether, zwei Mitgliedern der ehemaligen SV (Sarah und Sandra Röttger) und dem Vorsitzenden des schuleigenen Fördervereins Wolfgang Justenhoven bestand. Gekonnt wurden hier nach jedem Beitrag Bilder zugeschaltet und Zahlen hochgehalten. Durch den virtuellen Poetry-Slam führte Eric von Buch Schüler aus der MSS 13, der mit seinem Humor und Charme etwaige Pannen oder Wartezeiten wegmoderierte und auch mit den ein oder anderen Witz zum Thema Digitalisierung das Publikum zum Schmunzeln brachte. Applaudiert wurde vom Band – mal zeitversetzt mal auf den Punkt genau.

Natürlich war das Thema Corona auch bei den Beiträgen nicht wegzudenken. So wurde ein Leben im Dauerlockdown dargestellt, in dem sich die Menschen in einem Corönschenschlaf befinden und darüber philosophiert, was passiert wenn die Schulen wieder öffnen. Aber auch das berühmte „Trumpel-Tier“, eine Anspielung auf den ehemaligen US-Präsidenten, wurde wieder zum Leben erweckt. Alle Beiträge des Abends waren qualitativ sehr kreativ und anspruchsvoll, was sich in den Jurybewertungen widerspiegelte, da die Podiumsplätze nur wenige Punkte auseinanderlagen.

In der Orientierungsstufe konnte sich Shieba Bennecke gegen Annabel Ackermann und Aurelia Prencipe durchsetzen. In der Kategorie Mittelstufe gewann Sarah Kleidt vor Anton Ackermann und dem Duo Jacob Verheyen und Janis Rupp. Bereits zum zweiten Mal durften in der Kategorie Oberstufe auch Lehrer am Slam teilnehmen. Dies lies sich Andreas Scherbel nicht nehmen. Dieser setzte sich gegen Mikka Wagner und Arietta Weyl durch, trat aber von seinem Gewinn zurück und überlies diesen den Schülern. Nach der virtuellen Siegerkrönung fand die Veranstaltung ein schnelles Ende. „Trotz aller Umstände fand der Poetry-Slam bei den Zuschauern sehr guten Anklang.

Im Schnitt hatten wir rund 140 Zuschauer. Wir sind zufrieden, hoffen aber, dass wir im nächsten Jahr wieder in der Aula slammen können“, so die Schülersprecherin Lisa Schmitt abschließend.

Text und Foto: André Gruber